Enders Room

2022-12-09 Enders Room
© Johannes Enders: Jan Scheffner, Jean-Paul-Brodbeck: Tobias-Stahel, Bastian Stein: Alessandro de Matteis, Andy Kurz: Tim Allhoff, Gregor Hilbe: Jürg Egli
  • Johannes Enders (sax)
  • Jean-Paul Brodbeck (p)
  • Bastian Stein (tp)
  • Andy Kurz (b)
  • Gregor Hilbe (dr, elec)

Der große Saxofonist Johannes Enders betreibt seit nunmehr genau 20 Jahren eine Art Laboratorium namens Enders Room. Hier beschreitet er stilistische Pfade, die sich weit aus der Ästhetik von Jazzmusik heraus bewegen und eine hypnotische elektronische Musik ermöglichen. Mitunter veredelt Enders seine im eigenen Studio gebauten und programmierten Stücke auch als Improvisator. Im Kern sind sie jedoch so etwas wie ein privates Klanguniversum, bei dem jeder Sound, jeder Beat und jedes kleinste Detail zu einer musikalischen Sprache beitragen, die unverwechselbar Enders Room ausmacht.
Am ehesten könnte man die Musik des mit dem SWR Jazzpreis ausgezeichneten Projektes Enders Room vielleicht als eine Melange aus all den Einflüssen bezeichnen, die in den letzten 52 Jahren durch das Gehirn des Masterminds Johannes Enders geflossen sind: auf der einen Seite seine Erfahrungen aus unzähligen Konzerten und CD-Aufnah-men mit Jazzgrößen wie Billy Hart, Joe Lovano, Lee Konitz, Kenny Wheeler u.v.a.; auf der anderen Begegnung und Kooperationen mit so unterschiedlichen Künstlern wie The Notwist, Console, Peter Kruder, Rebekka Bakken oder Nils Petter Molvaer – all diese gepaart mit seinem Faible für Science-Fiction-Romantik, elektronischer Musik und analoger Klangästhetik.
Auf der Suche nach Antworten auf die ältesten Fragen der Menschheit unterstützt ihn seine neue Band mit alten und neuen Weggefährten: Der Trompeter Bastian Stein aus Köln kreiert mit seinem vielschichtigem Spiel eine melodiebetonte Klangsprache. Der Schweizer Pianist und Komponist Jean Paul Brodbeck kennt kaum musikalische Grenzen – er spielt Rap genauso wie Klezmer, Jazz-Rock sowie Filmmusik oder Jazz. Sein Musikspiel ist umspannt von lyrischen Momenten, die durch den spielerischen Rhythmus und die sublime Schönheit ihre Besonderheit findet. Die Rhythmusgruppe besteht aus dem Münchner Bassist Andreas Kurz sowie Schlagzeuger und Percussionist Gregor Hilbe, dem eine eigene musikalische Sprache zugesprochen wird, welche die Direktheit und Körperlichkeit der repetitiven Rhythmen mit der Sinnlichkeit elektronischer Ästhetiken vereint.